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Das pädagogische Konzept der Montessori-Schule Pirmasens

Die Montessori-Schule Pirmasens ist ein Lern- und Lebensraum für Kinder, in dem sie mit Freude und ohne Zwang ihren individuellen Lernweg gehen können. Die Pädagogik der italienischen Ärztin Dr. Maria Montessori ist die theoretische Grundlage unserer lebendigen und wandlungsfähigen Schule.

Die Pädagogen der Montessori-Schule Pirmasens möchten den Schülern und Schülerinnen Unterstützung geben, sich in unserer Gesellschaft und Umwelt zurechtzufinden und sich den aktuellen Herausforderungen selbstbewusst zu stellen.

„Hilf mir, es selbst zu tun“ ist zum Leitsatz der Montessori-Pädagogik geworden. Das Kind ist auf die Begleitung, den Schutz und die Liebe der Erwachsenen angewiesen. Ziel ist es jedoch, die ständig wachsende Autonomie der Kinder nach Kräften zu unterstützen.

1. Die Grundprinzipien der Montessori-Pädagogik

Das Kind wird in der Montessori-Pädagogik nicht als unfertiges Wesen, das zu formen und mit Inhalt zu füllen ist, betrachtet, sondern man begegnet ihm vom ersten Lebenstag an mit großem Respekt vor der unglaublichen Entwicklungsleistung, mit der es sich Schritt für Schritt die Welt erschließt. Maria Montessori spricht vom „Absorbierenden Geist“ des Kindes. Es besteht ein unbedingtes Vertrauen in den Lernwillen der Kinder.

Jedes Kind trägt einen „Bauplan“ in sich und folgt seinem eigenen, ganz individuellen Entwicklungsmuster. Im Laufe der Entwicklung gibt es immer wieder „Sensible Phasen“, in denen das Kind für bestimmte Lernschritte besonders offen und bereit ist. Die Pädagogen können diese Phasen durch genaue Beobachtung erkennen und dem Kind entsprechende Anregungen und Materialien anbieten. So kann es beim Kind zu ganz besonderen Augenblicken der Vertiefung und Konzentration kommen, die Maria Montessori „Polarisation der Aufmerksamkeit“ nennt.

Die Pädagogen haben keinen unmittelbaren Einfluss auf das Tempo, in welchem sich die Entwicklung des Kindes vollzieht. Durch Darbietungen und Erzählungen erhält das Kind jedoch wichtige Impulse. Darüber hinaus spielt die „Vorbereitete Umgebung“ des Gruppenraumes eine zentrale Rolle in der Montessori-Pädagogik.

Die Vorbereitete Umgebung wird so gestaltet, dass sie die wachsende Unabhängigkeit, Selbstständigkeit und Konzentration der Kinder unterstützt. Sie bietet den inneren Kräften des Kindes die äußeren Mittel zum Selbstaufbau.

Grundideen der Vorbereiteten Umgebung sind:

  • Die vorhandenen Gegenstände dienen der Entwicklung der Kinder.
  • Mobiliar und Material entsprechen den Proportionen der Kinder.
  • Es gibt Materialien für alle Bedürfnisse aller Kinder.
  • Es gibt Zeit und Platz zur Freien Arbeit.
  • Für möglichst optimale Lichtverhältnisse, Lautverhältnisse, Bewegungsmöglichkeiten, Geborgenheit und Ruhe wird gesorgt.

Die „Vorbereitete Umgebung“ hilft dem Kind die Erfahrungen, die es in seiner natürlichen Umwelt macht, zu strukturieren und zu vertiefen.

Ein sehr wichtiger Bestandteil der Montessori-Pädagogik ist das Montessori-Material. Maria Montessorihat umfangreiche didaktische Materialien zu den Bereichen „Übungen des täglichen Lebens“, Entwicklung der Sinne, Sprache und Mathematik entwickelt. Jedes Material konzentriert sich auf einen einzelnen inhaltlichen Aspekt (Isolation der Schwierigkeit). Wichtiges Prinzip der Materialien ist eine immanente Fehlerkontrolle, welche die Schülerinnen und Schüler unabhängig von Rückmeldungen durch die Pädagogen macht. Alle Materialien sind für die Hand des Kindes und immer zum Selbstlernprozess bestimmt. Das Kind findet für seine aktuelle Entwicklungsstufe und seine Interessensschwerpunkte jederzeit ein angemessenes Material.

Jedes Material ist in der Klasse nur einmal vorhanden und hat einen festen Platz im Raum, an den es nach Benutzung vollständig und geordnet zurückgebracht wird. Dies gibt dem Material eine besondere Bedeutung. Zusätzlich zu den klassischen von Maria Montessori entwickelten Materialien wird das Angebot fortlaufend durch die Pädagogen ergänzt. Je nach Jahreszeit und Interesse der Kinder werden besondere Themen nach den Prinzipien Maria Montessoris aufbereitet.

2. Kosmische Erziehung als „Curriculum“ für das Alter von 6-12

In Bearbeitung

3. Die Altersmischung in den Gruppen

Ein wesentliches Merkmal von Montessori-Schulen ist die Altersmischung der Lerngruppen. Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 1-4 lernen gemeinsam in einem Raum. Dadurch entsteht ein soziales Umfeld, das den Kindern die Möglichkeit gibt, sich in immer wechselnden Rollen zu erleben. Sie können von den Kenntnissen der Älteren profitieren und gleichzeitig selber jüngeren Kindern Unterstützung geben. Das Entstehen von Leistungshierarchien und Konkurrenzverhalten kann in heterogenen Lerngruppen besser verhindert werden. Jedes Kind erlebt sich im Laufe seiner Schulzeit als Anfänger, als Fortgeschrittener und als Könner.

Die Altersmischung ist darüber hinaus ein Garant für den Abbau der Lehrerdominanz in der Unterrichtsgestaltung. Bei den heterogenen Lernzielen und den individuellen Entwicklungsständen der Kinder kann der Schwerpunkt nur auf selbstorganisiertem Lernen liegen. Freiarbeit in einer sorgfältig vorbereiteten Umgebung ist daher eine unumgängliche Lern- und Arbeitsform.

4. Inklusion

„Der Weg, den die Schwachen gehen, um sich zu stärken, ist der gleiche, den die Starken gehen, um sich zu vervollkommnen.“

(Maria Montessori)

Eine der wichtigsten Grundlagen der Montessori-Pädagogik ist das individuelle Lerntempo, das jedem Kind zugestanden wird. Das Prinzip der jahrgangsgemischten Klassen verhindert von vornherein, dass an alle Kinder die gleiche Messlatte angelegt wird. Kinder mit besonderen Bedürfnissen aber auch Kinder mit besonderen Fähigkeiten lernen in unserer Schule.

Das Montessori-Material, bietet allen Kindern ideale Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten, weil sie gleichzeitig auf ihrem jeweiligen Entwicklungsniveau sinnvoll aktiv werden können.

Die Montessori-Schule Pirmasens legt einen Schwerpunkt auf ganzheitliche und soziale Aspekte. Kinder in der Montessori-Schule Pirmasens lernen von Beginn an, soziale Verantwortung zu übernehmen, Rücksicht zu üben, mit Partnern zusammenzuarbeiten und anderen Menschen zu helfen. Der Verzicht auf Benotung in der Montessori-Schule Pirmasens fördert Kooperation und wirkt sich positiv auf das soziale Klima innerhalb der Gruppe aus. Eine Gruppengröße von maximal 18 Schülern ist für alle Kinder überschaubar und annehmbar.

5. Lernformen an der Montessori -Schule Pirmasens

Damit bei den Kindern trotz aller Individualität eine Bindung an die Gruppe entsteht, treffen sich die Schüler und Schülerinnen einer Gruppe ein oder zweimal am Vormittag im Kreis. Der Kreis ist ein Forum für Austausch, Absprachen, Präsentationen, Reflektionen und Rückmeldungen, Feiern und Spielen.

Die Freie Arbeit ist das Kernstück des Vormittags. Ziel der Freien Arbeit ist das selbstständige und eigenverantwortliche Lernen und Arbeiten der Kinder. In dieser Zeit können sich die Kinder das Material, ihren Arbeitsplatz, ihr Lerntempo und die Sozialform, in der sie arbeiten möchten, frei wählen. Nach Beendigung der Freiarbeitsphase wird das Kind aufgefordert, die Arbeit, die es geleistet hat, in einem Lerntagebuch zu dokumentieren. Freie Wahl der Arbeit meint nicht den planlosen und grenzenlosen Umgang mit den Gegenständen der Umgebung. Durch die sorgfältig Vorbereitete Umgebung erhält das Kind einen Rahmen, der eine wichtige Orientierungshilfe darstellt. Außerdem erarbeiten die Pädagogen gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern Regeln für den gegenseitigen Umgang während der Freien Arbeit.

Nicht jedes Kind kann sofort mit diesem Maß an Freiheit umgehen. Viele Kinder überfordert es am Anfang, aus der Vorbereiteten Umgebung ein Material auszuwählen und bei einer Arbeit zu bleiben. In diesem Fall bekommen die Kinder Strukturierungshilfe von den Pädagogen.

Um überhaupt entscheiden zu können, womit es sich beschäftigen möchte, braucht das Kind einen Überblick über die Materialien und Kenntnisse, wie diese zu gebrauchen sind. In regelmäßigen Abständen bekommen die Kinder deshalb von den Pädagogen Darbietungen und Einführungen in die vorhandenen, ihrem Entwicklungsstand entsprechenden Materialien. Die Einzellektion ist dabei eine Form des persönlichen und direkten Angebots der Pädagogen an ein Kind oder mehrere Kinder. Bei der Darbietung spielt die Belehrung durch das Wort eine untergeordnete Rolle: Klarheit und Kürze in der Sprache, langsame und eindeutige Bewegungen sind von Bedeutung.

Regelmäßig gibt es auch lehrergebundene Unterrichtszeit, in der die Kinder in einer Kleingruppe Einführungen zu bestimmten Lerninhalten (z.B. Aufsatzerziehung, schriftliche Rechenverfahren) bekommen. Geübt und vertieft werden diese Inhalte dann wiederum während der Freien Arbeit.

Es gibt für die Gruppe Angebote im künstlerischen, musischen, sportlichen oder handwerklichen Bereich.

Projekte eignen sich besonders für die intensive und ganzheitliche Erarbeitung von Themen. Die Kinder setzen sich dabei über einen längeren Zeitraum täglich mit einem bestimmten Thema auseinander. Das Prinzip des fächerübergreifenden und vernetzten Lernens steht hier im Mittelpunkt.

Außerschulische Aktivitäten wie Unterrichtsgänge, Wanderungen, Ausflüge, Gruppenfahrten und Schullandheimaufenthalte haben einen festen Platz im Schulleben.

Nachdem sich das Kind in der Schule intensiv mit einem Material auseinandergesetzt hat, können ihm Aufträge für den außerschulischen Bereich erteilt werden. Das soll dem Kind die Auseinandersetzung bzw. den Transfer „vom Material ins Leben“ verdeutlichen. Die außerschulischen Lebensräume der Kinder können so mit anderen Augen wahrgenommen werden.

6. Die neue Rolle des Erwachsenen

Die Rolle der Pädagogen in einer Montessori-Klasse unterscheidet sich grundlegend vom herkömmlichen Verständnis eines Lehrers. Die Lehrpersonen sind nicht länger die Wissensvermittler, die eine zentrale und dominante Position in der Klasse einnehmen.

Ihre Hauptaufgabe besteht im genauen Beobachten der Sensiblen Phasen und Bedürfnisse der Kinder. Auf der Grundlage ihrer Beobachtungen gestalten die Pädagogen sorgfältig die Vorbereitete Umgebung und helfen den Kindern, den Kontakt zu den Materialien herzustellen. Mit Hilfe des Materials können die Kinder dann selbstständig forschen und Wissen und Fähigkeiten erwerben.

Die Pädagogen dokumentieren die Arbeiten der Kinder genau, ohne sie jedoch zu benoten. So bekommen sie einen genauen Überblick über die Lernentwicklung der Kinder.

Sowohl mit Lob als auch mit Tadel sind sie sehr zurückhaltend, denn die Kinder sollen nicht lernen und arbeiten, um positive Rückmeldungen von den Erwachsenen zu bekommen, sondern um ihre eigene Entwicklung voranzutreiben. Die materialimmanente Fehlerkontrolle gibt dem Kind die Möglichkeit, seine Arbeit selber zu überprüfen.

Die Rhythmisierung des Schulvormittags, die für die Kinder eine wichtige Strukturierungs- und Orientierungshilfe darstellt, gehört ebenfalls zu den Aufgaben der Pädagogen.

„Der Lehrer muss das Kind, das arbeitet, respektieren, ohne es zu unterbrechen.

Er muss das Kind, das Fehler macht, respektieren, ohne es zu korrigieren.

Er muss das Kind respektieren, das sich ausruht und das den anderen bei der Arbeit zusieht, ohne es zu stören, ohne es anzurufen, ohne es zur Arbeit zu zwingen.

Der Lehrer muss seine Gegenwart das Kind spüren lassen, das sucht, und sich verbergen vor dem, das gefunden hat.“

(Maria Montessori)